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Rainald Grebe & Die Kapelle der Versöhnung | KulturArena, Jena | 26.07.08

Von 2000 bis 2004 bestimmte Rainald Grebe das Geschehen am und im Theaterhaus Jena mit, ist inoffizieller Außenminister und Leiter der Marketingabteilung Thüringens und kehrte nun, mit der Kapelle der Versöhnung an seiner Seite, wieder zurück an die alte Wirkungsstätte. Und bescherte der KulturArena nicht nur ein ausverkauftes Konzert, sondern auch einen Abend, der vielen Jenenserinnen und Jenensern in Erinnerung bleiben wird.

Dreitausend Zuschauer, drei Künstler auf der Bühne, drei Stunden Programm mit unzähligen Mätzchen.


Man kann gar nicht genau sagen, was dieser Auftritt nun eigentlich war. Ob Theater, Kabarett, Konzert, Comedy… es war wohl einfach Rainald Grebe. In Bestform, vermutlich, auch wenn ich ihn zum ersten Mal erlebte. Man merkte, dass er viel Spaß mit dem Publikum in „seinem“ Jena hatte. Und auch wenn sich die Lieder manchmal arg lang hinzogen, das Publikum war von der ersten Minute, dem Auftritt aus dem Off, bis zum Ende voll dabei.

Die Texte der Lieder und der Zwischenspiele lösten viel Heiterkeit aus, auch wenn dabei vielleicht manchmal die dunkle Seite dahinter ein wenig unterging. Damit ist nicht die dunkle Seite der Macht gemeint, denn die wurde ja im Vatermord thematisiert. Es sind diese Bilder der heutigen Gesellschaft, von denen in den Liedern erzählt wird, diese Tragik-Komik des Seins, die fast schon zu wahr sind, um noch darüber lachen zu können. Diese Themen füllten die ersten beiden Stunden.

Die letzte Stunde des Programms war dann für die Gassenhauer da. Das Publikum durfte mitsingen und so steigerte man sich nach und nach bis zur „Thüringen“-Hymne. Die Grebe allein am grasgrünen Graspiano vortrug. Und es ist schon beeindruckend, wenn hunderte Menschen so ein Lied mitsingen. Und frenetisch abfeiern. Vielleicht füllt Rainald Grebe ja demnächst das Jenaer Stadion. Ohne dafür auf Mario Barth-Niveau zu sinken.

Mätzchen wurden auch gemacht. Viele, viele Mätzchen. Dazu zählen nicht nur die einzigartige Mimik von Grebe und das Spiel mit den Bandmitgliedern. Sondern auch so Dinge wie ein aufblasbares Riesenkaninchen, Tierkostüme, Engelsflügel, ein gerauchtes Kaninchen und vieles mehr.

Dieser Abend war mehr als nur angenehm.

Fotoquelle: kulturarena.de

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