Serdar Sommuncu, der Hassprediger, hat ein neues Buch geschrieben: das „Hasstament“. Das Hasstament ist die Bibel der Hassisten, ein neue Religon des Kabarettisten und Allround-Hasser, in ihr werden nicht nur die Begriffe der Toleranz und Intoleranz in Frage gestellt, sondern auch neue Lösungsvorschläge für die heutige Gesellschaft vorgeschlagen. Wer die verschiedenen Programme von Serdar Sommuncu kennt, kann sich vorstellen, auf was er sich einlässt. Das Buch greift verschiedene Inhalte aus seinem Bühnenprogramm auf. Hierbei bedient sich Serdar oft Texten aus seinem Youtube-Kanal „Hatenight“.
Serdar Sommuncu ist in der deutschen Medien-/Comedy-/Kabarettlandschaft ein Ausnahmetalent und Genie. Auf seine ganz eigene Weise will er den Zuschauer unterhalten, doch ihm geht es hierbei nicht um Unterhaltung, er vermittelt Wissen und seine eigenen Einschätzungen einer gerechten und aufgeklärten Gesellschaft auf witzige und harte Weise. Durch seine individuelle Ausdrucksweise und Erzählform ist Serdar, eher ein Einzelgänger im Showgeschäft und bleibt damit auch von die Mainstream Unterhaltung unbeachtet. Denn das Showgeschäft gehört immernoch Leuten, die ihr Bühnenprogramm mit politisch fragwürdigen und sexistischen Inhalten gestalten und damit das Olympiastadium füllen.
Die Hauptaussage seines neuesten Werkes ist „Jede Minderheit hat ein Recht auf Diskriminierung“ und damit holt Serdar zum Rundumschlag aus. Jede Gruppe sei betroffen, was aber auch hieße, dass wenn es tatsächlich jeden trifft, die Diskriminierung fair sei. In diesem Fall dürfe dann auch eine Diskiminierung witzig sein. Mit dieser Argumentation hält Serdar dem Leser einen Spiegel vors Gesicht und zeigt jedem seine eigenen menschlichen Abgründe.
Das bedeutet natürlich nicht, dass 350 Seiten Text nur gehasst wird. Es werden Dinge geklärt, über die sonst keiner spricht und Serdar macht sehr intelligente Kommentare über politische Themen. Denn Serdar Somuncu reist nicht nur durch Deutschland und Europa mit seinem Bühnenprogrammen, sondern ist gern gesehener Gast bei Talkrunden zu Themen wie Integration und multikulturelle Gesellschaft.
Schlussendlich ist das „Hasstament“ ein schöner Rückblick auf Serdar Sommuncus Bühnen- und Internetarbeit bis dato. Das einzig Negative an der Buchform ist, dass Serdars einzigartige Erzählweise, sowie Mimik und Gestik in dem geschriebenen Wort nicht so packend sind, wie seine Arbeit auf der Bühne.
Hasstament
VÖ: 11. März 2013 bei WortArtisten