Shy Child ist ein Duo aus Brooklyn. Pete Cafarella und Nate Smith sind die Köpfe hinter dem Projekt und haben mit ihrem Debüt „Noise Won’t Stop“ für Jubel in der Szene gesorgt. Ihre tanzbaren, nervösen Synthie-Songs zerrten in so manchem Club die tanzwütige Jugend auf den Dancefloor. Nun kommt der Nachfolger „Liquid Love“ und geht überraschenderweise in eine ganz andere Richtung…
Shy Child versuchen sich nun an melodiösen und psychedelisch angehauchten Eletrcopop-Nummern. Tanzbar ist dies hier bei weitem nicht mehr. Das ist natürlich kein Rauswurf-Argument und macht auch in den ersten Zügen noch Spaß. Aber das Album hat fast 50 Minuten Länge und es tut sich einfach mal gar nichts. Es geht alles in die selbe Richtung und es bleibt weder ein spezieller Song hängen, noch hat man das großartige Bedürfnis, das Album noch einmal anzuhören. Es flackern hier und da einige wohltuende Melodien umher, aber im Großen und Ganzen bleiben diese guten Ideen hinter einem nichtssagenden elektronischen Einheitsbrei mit gesäuseltem Gesang und dumpf produziertem Sound zurück. Diese Art von Musik können Bands wie Thieves Like Us, oder – die wohl derzeit beliebtesten Synthiepop-Künstler, MGMT – leider viel überzeugender umsetzen. Es fehlt bei Shy Child nun einfach der Kick, das gewisse Etwas. Da war das Debüt um Längen besser!
Alles in allem ist diese Platte viel zu eintönig. Shy Child versuchen angestrengt, nach etwas zu klingen, was nicht zu ihnen passt. Es wäre ihnen zu wünschen, dass sie wieder auf den Weg zurückfinden, den sie bei ihrem Debüt „Noise won’t stop“ betreten haben – Nämlich lärmende elektronische Musik zu machen. Einen schlechten Abklatsch von MGMT kann gerade leider niemand gebrauchen…
VÖ: „Liquid Love“ erschien am 19.03.2010 auf PIAS.