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The Fray // 14.05.09 // Uebel&Gefährlich, Hamburg

the-fray-187Der Himmel über Hamburg präsentiert sich im Gegensatz zu den letzten Wochen wolkenverhangen und dennoch schlängeln sich die auf Einlass begehrenden Konzertbesucher gut gelaunt bestimmt 150 Meter in Richtung S-Bahn-Station Feldstraße. Grund hierfür sind The Fray, die am heutigen Abend eine exklusive Deutschland-Show im Uebel & Gefährlich spielen werden.

In der Tat exklusiv, da Kurzentschlossenen keine Chance auf Tickets gewährt wird-das Konzert ist bereits restlos ausverkauft und das Auditorium prächtig gefüllt. Hierbei überwiegt das weibliche Geschlecht. Vereinzelt erscheinen männliche Begleiter.

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Um 21.oo Uhr betreten Martin and James die Bühne des Uebel & Gefährlich. Die beiden Schotten, einzig an 12-String und Western-Gitarre, vermögen das Publikum sofort von sich zu begeistern. Verworrene, folkige Songs mit zweistimmigem Gesang lassen die obligatorische halbe Stunde der Vorband wie im Flug vorüber ziehen. Definitiv hat dieses talentierte glasgower Duo mittels ihres berührenden Auftritts einige Sympathie-Punkte in der Hansestadt gesammelt.

Nach einem aufwändigen Line-Check verstreichen weitere endlos wirkende Minuten, die die ohnehin schon greifbare Spannung der Konzert-Besucher weiter schüren. Bei gedimmtem Licht schleicht schließlich das Quintett -eigentlich ein Quartett- aus Colorado auf die Bühne. Kurz darauf wird jedoch der Zuhörerschaft glasklar offenbart, was sie am heutigen Abend von The Fray erwarten kann: Ein pompös inszeniertes Pop-Konzert um Songschreiber und Sänger Isaac Slade. In ein weißes Jackett gewandet richten sich sämtliche Scheinwerfer auf ihn. Der Maestro schweigt, genießt und schaut auffordernd ins Publikum, animiert gar zum mitklatschen.

the-fray-016Die Band hinter Slade funktioniert dabei wunderbar. Einzig der Sound-Mix lässt in gewisser Weise zu Wünschen übrig. So geht der von Isaac Slade gespielte Flügel sowie die beiden Gitarren gnadenlos im Klang-Gewirr unter. Allerdings scheint dies die geneigten Zuhörer wenig zu stören. Jeder Song wird mit tosendem Applaus und extatischen Kreischern quittiert.

Und so arbeitet sich die Band, vielmehr Slade, durch das Set aus den beiden Alben „How To Say A Live“ und dem selbstbetitelten Zweit-Werk. Der Maestro untermalt seinen Gesang durch gestenreichen Tanz, wagt sich an den Bühnenrand, sucht kokett den Blickkontakt zu seinen weiblichen Fans und überlässt sogar einen Song komplett seinem Gitarristen Joe King.

Kurz vor Ende des regulären Sets wirkt Slade dann gänzlich gelöst. Vormals wordkarg sucht er den Dialog mit dem Publikum, bedankt sich für das Erscheinen und gibt seiner Freude dieses Konzert spielen zu dürfen nun auch verbal Ausdruck.

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Nach 90 Minuten beenden die Musiker ihren Auftritt. Nach donnerndem Beifall kehrt der nun über beide Wangen strahlende Slade allein auf die Bühne zurück, endledigt sich seines Sakkos und fragt das Publikum ob es „Hundred“ oder „Vienna“ hören möchte. „Vienna“ siegt im offenen Votum und wird prompt intoniert. Anschließend kehrt die Band für weitere zwei Songs zurück. Einer davon ist „Cable Car“, wobei Slade lauthals durch die 1 200 Zuschauer unterstützt wird.

Letztendlich können wir konstatieren, dass The Fray durch ihre perfekt inszenierte Show überzeugt und gefallen haben. Ihre Musik berührt und den Nerv ihres beigeisterten Publikums haben sie mit dieser Darbietung allemal getroffen.

Die Bilder des Abends findet Ihr hier.

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