„Die Vorreiter des deutschen, unpeinlichen Country“ wurden The Poem Is You letzten Sommer nach ihrem Debutalbum genannt. Mit dem am 14. August erscheinenden, zweiten Album, das den Namen der Band trägt, wollen sich die in Berlin, Brüssel und Dresden lebenden Musiker aus der Hippie-/ Devandra Banhart-/Barfuß- Schublade befreien.
„The Promised South“ hieß das Debut, dass den Anfang zwanzigjährigen Künstlern den oben genannten Titel einbrachte und es beinhaltete tatsächlich wunderschöne Melodien für Lagerfeuer und Ähnliches.
Mit der neuen Platte verabschieden sich die Musiker davon zu Gunsten elektronischen Einflusses, für die ihr Produzent verantwortlich sein soll, der im Aufnahmeprozess in die Rolle eines echten Bandmitgliedes hineinwuchs. „Fine“ ist ein solcher Elektro-Song, der einen recht kalten Klang ausstrahlt und durch den weiblichen Backgroundgesang ein wenig mysthisch wirkt. „How did I end up here“ hingegen klingt von Beginn an wesentlich positiver, nach guter Laune Musik und kann wirklich komplett gehört und genossen werden. Zu „Hostages“ kann man auf der myspace- Seite der Band kann man ein Video ansehen, das sehr liebevoll gestaltet und kreativ ist. Manchmal kann man allerdings weniger erkennen, was oder wer sich gerade vor der Kamera bewegt. Der Song ist der Einprägsamste des Albums und hat eindeutig Überlebenschancen, wenn der Sommer vorbeigeht und das Album nicht mehr ganz so neu ist. „North by Northwest“ sollte noch erwähnt werden, als ein sehr einfühlsames Stück, dass man gern auch ein zweites und drittes Mal hört. Das Duett bietet sich als passender Soundtrack am Lagerfeuer, beim Zugfahren oder einem Abendspaziergang. Ähnliches bietet sich bei „Wherever you may go“ an. Der Produzent und Mischer Christian Ramisch war es, der den Wunsch der Band ein „echtes“ Album und nicht nur eine bloße Ansammlung von Einzelsongs zu eröffentlichen, im Auge behielt. Ob sie dieser Erwartung an sich selbst gerecht wurden?Ja, ein Album haben sie aufgenommen, das sich vom Ersten insofern unterscheidet, dass sich die Band musikalisch weiterentwickelt hat. Auch wenn sie damit versuchen, aus der Schublade der Barfüßler herauszukommen, bleibt zu hoffen, dass sie in Zukunft live auch mal in ihrer musikalischen Vergangenheit schweifen.
„Wir ertappen uns auch ganz oft dabei, offensichtliche Sachen zu hinterfragen. Ich glaube, das liegt an der Zeit, in der wir leben.“
entgegnet Sänger und Bandkopf Daniel Bock Ende 2008 in einem Interview. Das Album soll, so die Band, genau für diese Zeit gemacht sein. Wer also die klangliche Entwicklung der Band ebenso hinterfragt, kann sich gut an das neue Album gewöhnen.
Livedaten:
11.9. Dresden – Ostpol
20.9. Chemnitz – Exil mit bergen
21.9. München – Südstadt mit bergen
23.9. Fürth – Kofferfabrik mit bergen
1.10. Berlin – Schokoladen
3.10. Hamburg – Hasenschaukel
Tour wird fortgesetzt!
VÖ: 14.8. bei K&F Records