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The Rakes – Klang

the-rakes_klangEin Faible für deutsche Geschichte bewiesen die aus London stammenden The Rakes bereits auf ihrem letzten Tonträger „Ten New Messages“, ihr neues Werk „Klang“ bezeichnen sie nun gar als ihr „Deutsches Album“. Folgerichtig verließen die vier Briten zu den Aufnahmen dieses augescheinlich geschichtsträchtigen Albums die englische Metropole und musizierten dort, wo sich schon einst U2 einmieteten: In den Funkhaus Studios in Berlin.

Trotz all der geflügelten Worte wird leider schon zu Beginn der Platte deutlich, dass die Neuerscheinung keinesfalls an den brillanten Vorgänger heran reichen kann. Der Auftakt wirkt zu glatt, zu glänzend und einfach musikalisch zu zahm, als es dem Quartett so wunderbar zu Gesicht steht. Erschienen „Ten New Messages“ erfrischend aufgekratzt, kurzweilig, geradezu rebellisch und vor allem ungeschönt, wurde an dem 10 Songs umfassenden „Klang“ eindeutig zu lange gefeilt.

Hatten die Briten vorab der Aufnahmen noch vermeldet, dass es ihrer Inspiration the-rakesäußerst zuträglich sei, dem rauen Flair der deutschen Hauptstadt ausgesetzt zu sein, ist von dieser Verlautbahrung in der Musik des Werkes wenig zu spüren. Einzig die erste Single-Auskopplung „1989“ , „The Woes Of A Working Woman“ sowie „The Final Hill“ wissen auf Anhieb zu überzeugen. Die übrigen Stücke sind zuerst eher Beiwerk.

Allerdings muss ebenfalls das hohe Niveau erkannt werden, auf dem diese Platte kritisiert wird, respektive auf dem sich The Rakes zweifelsohne befinden. Fühlten sich die vier Engländer der zweiten Reihe der britischen Musikszene zugehörig, können wir aufgrund des voran gegangenen Albums konstatieren, dass dem nicht so ist. Diese Band ist eindeutig in der Lage, großartige Alben zu schreiben. Im Vergleich zu „Ten New Messages“ wirkt „Klang“ jedoch wenig potent.

the-rakesiiMatthew Swinnerton spielt seine Gitarre melodiös verworren, aber fast schon zu sauber. Sänger Alan Donohoe singt stilsicher gelangweilt, lässt allerdings zugleich seine bekannt entusiastischen Ausbrüche vermissen. Jamie Hornsmith am Bass und Lasse Petersen am Schlagzeug eregen bis auf vereinzelte Passagen keine erwähnenswerte Aufmerksamkeit.

Und so bleibt schlussendlich eine mit 10 tanzbaren Songs gespickte Platte, die akzeptabel ist, aber nicht begeistert. Geschichtsträchtige ist vielleicht der Titel des Albums, der Inhalt jedoch weniger. Gerade weil wir vom riesigen Potential von The Rakes zeugen können, hoffen wir auf einen umso fesselnderen Nachfolger.

„Klang“ erschien am 20. Mrz. 09 bei Cooperativ.

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