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The Streets – Computers And Blues

Was sich bereits mit „Everything Is Borrowed“ in 2008 abzeichnete, ist jetzt bittere Wahrheit: Mike Skinner begräbt The Streets. Vorbei ist das Zeitalter des wohl klügsten Rappers unserer Zeitrechnung. Aber das Ende wird nicht eingeläutet, ohne vorher anständig Goodbye zu sagen. Mit „Computers And Blues“ erscheint das neue und zeitgleich letzte Album des Urban Rap-Pioniers.

Nachdem die beiden vorangegangenen Alben mit gemischten Gefühlen von Hörern und Kritikern aufgenommen wurden, sind The Streets jetzt wieder ganz vorne mit dabei. „Computers And Blues“ passt tadellos in eine Reihe mit den Meisterwerken „A Grand Don’t Come For Free“ und „Original Pirate Material“. Die alte Größe wird wieder erreicht. Aber man sagt ja: Immer dann aufhören, wenn es am schönsten ist. Wenn der Abschied auch schmerzhaft ist, so soll es sein.

„Computers And Blues“ präsentiert dem Hörer eine explosive Mischung aus Rap, Electro und Pop. Von Synthesizern über Samples, Chorgesänge und klassische Elemente, bis hin zu Gitarren und Trompeten ist alles dabei. Langweilig wird es bei The Streets keinesfalls. So gibt es mit „Without Thinking“ oder „Trust Me“ Songs zu hören, zu denen es sich wunderbar das Tanzbein schwingen und schwoofen lässt. „We can never be friends“ hingegen ist die Ballade des Albums und knüpft mit akustischer Gitarre und herzzereißenden Texten an Songs wie „Dry your eyes“ an. Aber am allerbesten ist Mike Skinner doch dann, wenn er mit seiner Stimme und seinem Raptalent überzeugen kann, wie in „Puzzled by people“ oder „Roof of your car“. Kein Zweiter geht so charmant mit dem britischen Akzent um, wie er. Mike Skinner ist ein wahrer Dichter und haucht den Geschichten der Songs Leben ein. Weisheiten wie ‚You can’t google the solution to people’s feelings‘ muss man erstmal wagen, zu Papier zu bringen.

Man wird beim Hören von „Computers And Blues“ das Gefühl nicht los, dass Mike Skinner eigentlich noch längst nicht mit der Musik abgeschlossen hat. Dieser Mann hat uns zu viel zu sagen. Viel zu gut ist die Musik, um einen Cut zu machen. Wir können nicht in die Zukunft blicken, aber vielleicht bedeutet das Ende der Streets einen Neuanfang für Mike Skinner. Zu wünschen wäre es. Bis dahin: Dry your eyes, mate. Vielleicht sehen wir uns ja bald wieder…


VÖ: „Computers And Blues“ erschien am 18.02.2011 auf Warner Music.

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