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These Arms are Snakes – Tail Swallower and Dove

These Arms are Snakes perfektionieren das, was sie seit Jahren zelebrieren.
Post-Hardcore. Das neue Album bekam den Titel Tail Swallower and Dove und nach dem Genuss wiegt ihre Kunst tonnenschwer im Magen, denn die Tracks geben sich garstig undurchsichtig, aber als Hörer verspürt man dennoch einen wiederkehrenden Reiz, diese Songbrocken für sich erobern zu wollen.

Das Spiel mit der Dynamik macht die Band aus Washington erst so interessant, denn es ist die
Dynamik, die den Puls dieses Albums bildet, mal rasend-hektisch, mal ruhig und gleichmäßig fließend.
Und wenn das Herz des Albums erreicht wird, dann stampft und pumpt es bedrohlich.
Dieses angedeutete Herzstück des Albums gibt es durchaus, heißt Ethric Double und überrollt den Hörer förmlich mit seiner geduldig heraufbeschworenen Wucht.
Geduld braucht man auch bei den ersten Hördurchgängen. These Arms are Snakes haben zwar fiese kleine Widerhaken in ihre Songs gepflanzt, aber sie rutschten hier und da doch unliebsam aus dem Fleisch,
machen aber neugierig. Und man hört es erneut und erneut, bis man versteht wie das Stück Musik funktioniert, sich an die Ecken und Kanten anschmiegt und fasziniert ist von dieser dichten Atmosphäre.
Tail Swallower and Dove ist das Ergebnis einer stetigen und konsequenten Entwicklung von der 2003 erschienen EP This is meant to hurt you bis zu ihrem letzten Album Easter von 2006.
An die in sich eingeigelten, nur schwer zugänglichen Songs konnte man sich als Hörer aufreiben und oftmals
waren es „nur“ einzelne Passagen die gefielen. Nun ist das Meisterstück vollbracht und das ganze Album, in sich geschlossen und regelrecht fließend, wickelt sich langsam um den Hörer, bevor die Band zupackt. Und ihr Griff hält an und hinterlässt einen verstörend schöne Einblick in die unruhige Kraft, die eine perfekt funktionierende Rhythmussektion erzeugen kann. Nahezu urgewaltig gerät so mancher Moment.
These Arms are Snakes haben sich dieses Album erarbeitet.
Und dieser Arbeitssieg ist völlig verdient.

VÖ: 17.10.2008

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