Wie schnell das mit Bekanntheit und Erfolg plötzlich gehen kann, davon könnte Tim Bendzko mittlerweile wohl auch ein Lied singen. Nachdem er „Nur noch kurz die Welt retten“ musste und damit für große Begeisterung beim breiten Publikum gesorgt hat, liefert der Berliner Sänger mit seinem lang ersehnten Debütalbum, das den großartigen Titel „Wenn Worte meine Sprache wären“ trägt, jetzt Nachschub.
Viel erstaunlicher ist es da, dass Tim Bendzko eigentlich seine Karriere mit dem runden Leder startete. Beim 1. FC Union Berlin hat der Sänger bis zu seinem sechzehnten Lebensjahr noch gekickt. Zwei Leidenschaften, die sich schwer miteinander verbinden lassen. So kam es, wie es kommen musste: Die Musik hat mit der nötigen Präzision die Flanke verwandelt und den Ballsport ins Aus verbannt. Und so können wir nun die erste CD von ihm in den Händen halten, zwar nicht von 90 Minuten Dauer, aber dafür sorgt es genauso wie ein spannendes Fußballspiel für viel Abwechslung – mit spielerischer Leichtigkeit, nicht vom Fleck kommen und Hoffnung auf den guten Ausgang.
Musikalisch bewegt sich Tim Bendzko auf seinem ersten Langspieler irgendwo in den Breiten zwischen Philipp Poisel und Paolo Nutini, zwischen nachdenklichen Melodien und beatlastigen Nummern, die mit ihren Rhythmen gen Süden deuten. Aber alledem voran ist der waschechte Berliner ein guter Geschichtenerzähler – das hat er schon mit seiner ersten Singleauskopplung „Nur noch kurz die Welt retten“ bestens unter Beweis gestellt. Dennoch widmet sich Tim Bendzko in seinen Texten auch der bittersüßen Melancholie und den unendlichen Weiten der Träumerei, wie zum Beispiel beim Track „Ich laufe“. Ein Lied, das mit seinen Worten direkt unter die Haut geht, als würde man jede Silbe Dramatik miterleben. Dabei verfolgt auch letzteres das Muster der Lyrics aller Songs auf der LP: Einfache Texte, die aber das Potential haben, mehrere Dimensionen zu entfalten. Mit „Ich höre nicht auf“ wiegt Tim Bendzko nochmals behutsam das Fünkchen Hoffnung, das nicht im Keim erstickt werden soll: „Ich höre nicht auf die Stimme, die sagt, die immer wieder sagt ‚Gib es auf!‘. Auch wenn es manchmal weh tut, ich hör einfach nicht auf. “ Mit „Keine Zeit“ gibt es dann aber zum Ende noch eine Gute Laune-Nummer, die viel Groove und Spaß mit sich bringt.
Der Song „Wenn Worte meine Sprache wären“ erzählt davon, dass selbst ein Texter nicht immer die richtige Worte findet, oder lange hadert um diese zu finden. Dabei hat man das Gefühl, dass Tim Bendzko wieder eine Geschichte erzählt, denn er hat auf seinem Debüt doch alle richtigen Worte gefunden. Und die richtigen Töne auch. Ein rhythmisch sehr intensives Album ist es geworden, alles in allem fast ausschließlich mit akustischen Mitteln arbeitend. Und eines ist bei der Melange aus Rhythmus und Worten klar: Laue Sommernächte haben ihren Soundtrack gefunden!
VÖ: „Wenn Worte meine Sprache wären“ erscheint am 17.06.2011 via Sony Music.
Tim Bendzko auf Tour:
17.06.2011 Völkerschlacht-Denkmal | Leipzig (Support von Elton John)
18.06.2011 o2 World | Berlin (Support von Elton John)
19.06.2011 Lanxess Arena | Köln (Support von Elton John)
06.07.2011 Marienplatz | München
15.07.2011 Europahalle | Trier (Support für Philipp Poisel)
16.07.2011 Open Air | Ansbach (Support für Philipp Poisel)
21.07.2011 Tanzbrunnen | Köln (Support für Joe Cocker)
05.08.2011 Parklichter 2011 | Bad Oeynhausen
12.08.2011 Elbufer | Dresden (Support für Joe Cocker)
13.08.2011 Waldbühne | Berlin (Support für Joe Cocker)
14.08.2011 Freilichtbühne | Schwerin (Support für Joe Cocker)
16.08.2011 Stadtpark | Hamburg (Support für Joe Cocker)
18.08.2011 Schlossplatz | Coburg (Support für Joe Cocker)
19.08.2011 Zeltfestival Ruhr | Bochum (Support für Joe Cocker)
30.08.2011 Freilichtbühne Killesberg | Stuttgart (Support für Philipp Poisel)
14.11.2011 59:1 | München
15.11.2011 Universum | Stuttgart
17.11.2011 Nachtleben | Frankfurt
18.11.2011 Stadtgarten | Köln
19.11.2011 Riff | Bochum
21.11.2011 Stage Club | Hamburg
22.11.2011 Lagerhaus | Bremen
23.11.2011 Lido | Berlin
28.11.2011 Moritzbastei | Leipzig