Seitdem das Hamburger Label Smallville 2006 mit der ersten Vinyl „We Are Smallville“ an den Start ging, ist einiges geschehen: 16 weitere Platten sind erschienen und der Name Smallville machte sich rasch einen Namen im Bereich der House-Musik. Nun liegt mit „And Suddendly It’s Morning“ der erste Sampler auf CD vor. Zehn Künstler sind darauf vertreten, alle Größen des Labels wie Lawrence, Move D & Benjamin Brunn, Sven Tasnadi oder Julius Steinhoff.
Letzterer eröffnet den Sampler, der mit 80 Minuten Spielzeit bis zum Rand voll bepackt ist. „Something Like Wonderful“ ist ein klassisches Stück homogener Deep-House, das mit seinen warmen Flächen ein seichter und nahezu meditativer Start ist. Mit Christopher Raus „Childhood“ kommen erste solide Basslinien hinzu. Zugleich steht Rau für die Newcomer-Riege des Labels. Nicht nur Werkschau soll mit der ersten Compilation betrieben werden – so wird doch zugleich ein Vorgeschmack auf künftige Entwicklungen gegeben. Auch Jacques Bon und Dionne zählen zu den Neuzugängen aus Hamburg.
Die Mehrzahl der Stücke ist dagegen durch die EPs bekannt, die in den letzten drei Jahren veröffentlicht wurden. Beispielsweise Lowtecs „meandy.dub“ oder Sven Tasnadis „Winter„, das zusammen mit Christopher Raus „Childhood“ auf der letzten Vinyl aus dem Hause Smallville erschien. Lowtecs Track ist mit Sicherheit zu einem wahren Klassiker geworden, während Tasnadis Stück mit seinem abstrakten, und trocken-minimalistischen Sound sicherlich nicht einer meiner persönlichen wird.
Lawrence legt mit „Don’t Forget“ ein neues Stück vor, das diesen Sommer zusammen mit Move D & Benjamin Brunns „In The Begining“ auf eine wundervolle Scheibe gepresst wurde. Letzteres strotzt nur so vor düsterer Abgründigkeit, dass es Freude macht, mit ihm durch eine nicht enden wollende Nacht zu tanzen, während Lawrences Track sich eher der wärmenden Sonne, die heraufzieht verschreibt.
Überraschend auch der nächste Track: Mit „Our Live With The Wave“ von Dimi Angélis & Jeroen Search wird die Gangart erstmals ein wenig härter, bis der Song schließlich doch von einer warmen Fläche, die einen langen Bogen spannt, eingeholt wird. Der Ausklang mit STL „Neurotransmitting Clouds On The Secret Freeway“ wirkt ziemlich verstrahlt und abseitig, aber leider nicht allzu spektakulär.
„And Suddenly It’s Morning“ ist Resümee dreier Jahre bezaubernder und Implus gebender House-Veröffentlichungen und zugleich ein Ausblick auf künftige Entwicklungen des Hamburger Labels. Wir gratulieren!
01. Julius Steinhoff – Something Like Wonderful
02. Christopher Rau – Childhood
03. Lowtec – meandyou.dub
04. Steinhoff & Hammouda with Dionne – Touch
05. Move D & Benjamin Brunn – In The Beginning
06. Sven Tasnadi – Winter
07. Bon & Rau – Cloverleaf Days
08. Lawrence – Don’t Forget
09. Dimi Angélis & Jeroen Search – Our Live With The Wave
10. STL – Neurotransmitting Clouds on the Secret Freeway
„And Suddenly It’s Morning“ erschien mit ein wenig Verspätung am 26. Oktober 2009.