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We Have Band | 14.03.2012 | Conne Island, Leipzig

Wenn sich das Trio mit dem grammatikalisch nicht ganz korrektem Namen ankündigt, sollte man sich das nicht entgehen lassen, sagte man. Dass das zweifelsohne so gesagt werden kann, bestätigte sich wieder als We Have Band dem Leipziger Conne Island einen Besuch abstatteten, und ein zunächst verhaltendes Publikum im Handumdrehen in eine tanzende Meute verwandelten.

 

 

Zuerst aber waren es zwei adretten Herren, die sich, ähnlich kreativ wie die Hauptattraktion des Abends, Bendagram nennen, und an so manch technischem Gerät minimalistisch athmosphärische Stimmung zu verbreiten versuchten. Nur bei dem Versuch blieb es leider, denn obwohl das Gefrickel durchaus wohlklingend war, wirkte die Stimme des Sängers dem eher entgegen. Folglich blieb die allgemeine Stimmung im Conne Island zunächst eher etwas verhalten.

Nach ein, zwei Handgriffen aber betraten dann Thomas, Dede und Darren in Partnerlook-Jeanshemden die Bühne, und legten ohne große Umschweife sogleich mit Tracks ihres neuen Albums „Ternion“ los. Für eine Weile hielt sich die verhaltene Stimmung noch, denn offenbar befanden sich im Publikum eher alteingesessenere We Have Band-Fans, die erst aufblühten als endlich einer die alten Songs, und zuallererst „Divisive“, erklangen.

Das Eis war gebrochen, nicht nur im Publikum, auch bei dem Trio, das bisher noch etwas fade gewirkt hatte. Plötzlich gaben sie alles, die Hörigen von ihren neuen Songs wie „What’s Mine, What’s Your’s“ oder „Where Are Your People?“ zu überzeugen, schlugen aber erst bei „Watertight“, dem Titel, der auch schon auf der Platte auf den ersten Ton überzeugt, durch die Decke. Doch auch und gerade bei all den alten Tracks, die sie spielten, blühten die Drei wie auch das Publikum erst richtig auf und zeigten sich in gewohnter Manier: Thomas unauffällig, aber konzentriert musizierend an der Gitarre, Dede geistesabwesend-lasziv um ihr Mikrofon tanzend und Darren wild auf seine Trommeln schlagend.

Sie alle erinnerten daran, warum man auf ein We Have Band-Konzert gepilgert war, vor allem aber Darren mit seiner Stimme, die auf Tonband ganz genauso aber auch live mitreißt, selbst, wenn man nicht mit jedem Lied vertraut ist. Kurzum, alles, was man für We Have Band an diesem Abend auf sich genommen hatte, war es trotz einiger Anlaufschwierigkeiten schlichtweg wert!

We Have Band sind übrigens noch unterwegs, und wer sich nicht für einen Club entscheiden kann, der trifft sie garantiert in diesem Festivalsommer, die Engländer tummeln sich nämlich auf dem Dockville, dem Bootboohook, und dem Berlin Festival.

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