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Fangorn – Fangorn

Auf die dritte und selbstbetitelte Scheibe (G.U.C.) von Fangorn kann man als Metalfan gar nicht anders als mit gemischten Gefühlen reagieren. Der Sound bietet mit seinem Querverkehr aus midtempo Melodic Death, unterkühltem Gothic Tod, vereinzelten Thrash-Attacken, Black Metal-Verweisen und einem dezenten Hang zu progressiven Ufern durchaus interessante und spannende Facetten. Wenn auch nicht besonders originell, lassen die elf einwortrigen Titel das Können der Musiker, auch durch die trockene und druckvolle Produktion bedingt, ohne Zweifel durchblicken. Das war sozusagen die gute Nachricht.
Die schlechte Nachricht: Der Sachsen-Sechser will zu viel. Bei einer Spielzeit von über 60 Minuten und der Tatsache, dass die Songs von Track zu Track immer länger werden bis sie schließlich die sieben Minuten Marke erreichen, kann man als Konsument in der heutigen Zeitdruck-Gesellschaft auch mal die Geduld verlieren. Denn dazu sind einige Parts einfach nicht zwingend genug als das man auf ihnen herumreiten muss. Weiteres Manko: Der weibliche Gesang. Gute Idee, aber leider schwach umgesetzt. Die durchgehend deutschen Texte klingen aus der dunklen Kehle des Sängers richtig cool, aber sobald sich die kränkelnde Elfenstimme erhebt, wird mir doch etwas Flau im Magen. Sorry, das haben andere Sängerinnen (z.B. bei Theater Of Tragedy, Lacuna Coil) schon besser hingekriegt.
Aber da sich schlechte und gute Nachricht ausgleichen, bleibt ein stillvolles Düsteralbum, das all diejenigen glücklich machen könnte, die weder immer nur puren Death noch Gothic hören wollen und auch auf deutsche Texte gut können.

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