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Angus & Julia Stone | 28.4.2010 | Lido, Berlin

Eines der wenigen Angus & Julia Stone Konzerte in Deutschland fand am vergangenen Mitwoch im Lido in Berlin statt. Lange schon waren alle Karten vergriffen, einige mussten an der Abendkasse abgewiesen werden. Mit der Veröffentlichung des neuen Albums „Down The Way“ hatte sich der Beliebtheitsgrad des Geschwisterpaares aus Australien ungemein gesteigert. Bekannt wurden sie hierzulange 2006 mit ihrer ersten EP „Chocolates and Cigarettes“, an die sich im darauffolgenden Jahr ihr Debutalbum „A Book Like This“ anschloss.

Als Specialguests waren Talking To Turtles angekündigt, ein aus Rostock und Leipzig stammendes Duo, das sich stilistisch in das Programm des Abend einfügen ließ. Leider etwas zu spät angekommen, verpasste ich diese Vorband, die den Besuchern im Allgemeinen sehr gut gefiel.Gegen 10 begannen betraten Angus & Julia Stone die Bühne und begrüßten den prall gefüllten, sehr stickig gewordenen Saal, der vor Vorfreude zu platzen schien. Eine sehr schön und wohnlich eingerichtete Bühne, die von alten Lampen und zahlreichen Lichterketten bestückt war, kreierte eine familiäre Atmosphäre. Nicht nur die Band, sondern auch das gesamte Publikum fühlte sich sichtlich wohl. Passend zur Einrichtung und der Musik erschien Angus in voller Haarpracht; das Duo hätte man sich so auch auf einer alten Postkarte mit Naturmotive vorstellen können.

Der ausgewogene Mix an neuen und alten Songs, die dem Publikum gleichermaßen bekannt waren und gelegentlich mitgesungen werden konnten, erfreute sich außerordentlicher Beliebtheit. Man lauschte gerne auch den Geschichten, die zunächst auschließlich Julia, später aber auch Angus, zu den Songs erzählten und die die Stimmung persönlicher werden ließen.
Gemäß ihrer getrennten Kompositionsmethode wurden meist abwechselnd Lieder gespielt, die also mal von Angus und mal von Julia stammten.
Während ein Schluck vom Rotwein genommen wurden, entschieden sie sich auch spontan um, das line-up wurde an die Stimmung angepasst. Sichtlich Spaß hatten auch Schlagzeuger und Bassist, die die Sängerin oft mit starrem Blick verfolgten.
Nach knappen zwei Stunden kündigten sie ihr letztes Lied an, bei welchem es aber nicht bleiben sollte. Mehrere Zugaben wurden gespielt, das Publikum konnte die Band immer wieder auf die Bühne zurückholen. Lediglich ein paar wenige Songs blieben ungespielt. Höhepunkte waren trotz des hohen Bekanntheitsgrades der neuen Lieder, vor allem ihre älteren Werke wie zum Beispiel „Mango Tree“ oder „Paper Aeroplane“.

Als die beiden die Bühne verlassen hatten, lichtete sich das Publikum relativ schnell, die entspannte Stimmung blieb dennoch zurück. Ein bisschen hatte man das Gefühl gerade eine musikalisch unterlegte Runde am Strand mit Lagerfeuer verlassen zu haben. Und ein bisschen war man froh, nach so langer Zeit im Stehen, mal wieder die Beine zu vertreten.

Hier geht’s zu Rezension des aktuellen Albums „Down The Way“!

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