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Benedetti & Moroder – Extraordinary Records

In unserer Zeit wirkt eine Schallplatte für viele wie ein Souvenir aus der Vergangenheit. Es ist normal, Musik digital oder auf CD zu besitzen. Aber Vinyl existiert auch heute noch und wird von vielen Labels als Sammlerstück neben der regulären Veröffentlichung auf den Markt gebracht. Von ganz besonders großem Wert sind dabei farbige Platten oder Picture Discs. TASCHEN hat zusammen mit der Zeitschrift Colors einen Bildband zu dem Thema veröffentlicht: „Extraordinary Records“.

Für diesen Zweck stellten zwei der ambitioniertesten Sammler, Giorgio Moroder und Alessandro Benedetti, ihre Sammlungen zur Verfügung. Allein Alessandro hat einen Schatz von 8000 Platten daheim und Giorgio arbeite mit vielen Künstlern zusammen (David Bowie, Donna Summer). Beide archivieren seit den 70er Jahren jede Platte, die anders als „nur schwarz“ ist. So wundert es nicht, dass eine Unmenge an Material zusammengekommen ist und „Extraordinary Records“ satte 430 Seiten dick ist.

Angefangen wird bei einfarbigem Vinyl. Von knalligem gelb der „Yellow Submarine“ der Beatles bis hin zur pinken Edition des „Purple Rain“ von Prince and The Revolution ist hier alles dabei, was sehenswert ist. Die zweite Kategorie beinhaltet mehrfarbige Platten. The Blood Brothers haben mit „Crimes“ z.B. eine LP herausgebracht, die die gleichen Farben wie das Albumcover aufweist. Es gibt aber auch regenbogenbunte Exemplare oder vollkommen experimentelle Mischungen, die nahezu psychedelisch anmuten. Auch lasergravierte Vinyl-Ausgaben sind vertreten: Spinal Tap haben beispielsweise das Cover des Albums ins Material gravieren lassen. Die mit Sicherheit kurioseste Kategorie dieser Sammlung ist das Shaped Vinyl. Man wundert sich ja schon, auf was für Ideen Musiker kommen, ihre Musik in Schmetterlings-, Weihnachtsbaum-, oder Schweinekopfform herauszubringen. Und in der letzten Kategorie ist auch die begehrte Picture Disc vertreten. Halbnackte Frauen werden ebenso gern in Vinyl gepresst wie Disney-Figuren oder Raumschiffe.

Zu guter letzt sollte es erwähnt sein, dass zu jeder abgebildeten Platte auch Titel und Künstler erwähnt werden. Falls jemand auch mal in die Musik hinter der Fassade eintauchen möchte. Aber dass Musik nicht nur des Klangs, sondern auch des Aussehens wegen als Kunst bezeichnet werden darf, beweist „Extraordinary Records“ in erstklassiger Ausführlichkeit.


VÖ: „Extraordinary Records“ ist seit Ende Mai auf TASCHEN erhältlich.

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