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Boy – Mutual Friends

This is the Beginning of anything you want“ heißt es im ersten Song von „Mutual Friends“ und schon bei den ersten Tönen wird klar: Das könnte der Anfang von etwas ganz Großem sein. Hinter Boy stecken Valeska Steiner und Sonja Glass. Zwei Mädels mit dem Bandnamen eines Jungen, die feine Indiepop-Perlen schreiben und zwölf davon jetzt auf ihrem Debüt Album über Grönland Records veröffentlichen.

 

 

Boy erzählen wahre Geschichten aus dem Leben, Geschichten, die jedem genau so passieren könnten und schaffen so den perfekten Soundtrack. Manchmal klingen Boy nach Dear Reader, mal nach Feist, dann aber doch so viel lebendiger und lauter und schaffen damit einen neuen, frischen Sound.

Zusammen nahmen Valeska und Sonja mit Hilfe des Produzenten und Musiker Philipp Steinke in Berlin das Debut auf und spielten mit einer Ausnahme alle Instrumente selbst ein. Dem Schlagzeugpart der Lieder “Oh Boy”, “Skin”, “Waitress” and “Silverstreets” überließen sie Thomas Hedlund, dem Schlagzeuger der Band Phoenix. Sonja, die außerdem Bassistin bei Bosse ist und Valeska beweisen auch abseits von virtuellen Einspielungen ein multiinstrumentales Talent: Cello, Bass und Gitarre sind nicht die einzigen Begleiter, die sie mit auf die Bühne nehmen.

Schon lang gab es kein Debütalbum mehr wie „Mutual Friends“, das gar nicht den Anschein eines Debüts hat. Ganz wunderbar rund und viel versprechend verpackt präsentieren uns die beiden 12 Songs, unter denen man keine Lieblinge herausfiltern möchte und die man als Gesamtwerk liebt. Sehr persönlichen Geschichten darf man als Zuhörer lauschen, wenn Valeska in „Drive Darling“ zum Beispiel vom Zurücklassen von Freunden und Familie in Zürich erzählt, in dem sie singt:

 

And no rearview could picture what we leave behind. Drive Darling, drive

 

© Matze HielscherAuch „Boris“ ist ein solch fesselnder Song, der ganz leise und ruhig anfängt, um sich dann gegen Ende der 3.19 Minuten richtig aufzubäumen. Sehr authentisch erzählt Valeskas sonst so sanfte Stimme die Geschichte einer hartnäckigen Belästigung der Wut darüber.

Die Album- Version von „Skin“ klingt sehr anders als die akustische Version des Songs, die man möglicherweise schon vor dem Album kannte. Nicht nur rhythmisch und instrumentell, sondern auch durch den Zusatz einer von rauen E-Gitarren begleiteten Bridge, die Valeska mit dem Ausruf „no the polaroid pictures on your fridge won’t do“ enden lässt. Um eine teilweise neu geschriebene Strophe verlängert wurde der Song außerdem und klingt nun völlig neu, aber doch so vertraut.

 

While daylight is fading / While traders are trading / While the jukebox is playing / While lovers are dating / The waitress is waiting

Nicht unpassender könnten Sonja und Valeska in “Waitress“ das trostlose Warten einer Kellnerin auf eine Veränderung, einen neuen Start in ihrem Leben beschreiben.

Mit ähnlich so viel Liebe wie das komplette Album wurde das Video zu „Little Numbers“ gestaltet, das die Fröhlichkeit des Songs und seine Art uns den Sommer zurückzuholen unterstreicht. Selten kann man sich im Herbst allein durch das Hören eines Songs so leicht fühlen wie es bei „Little Numbers“ passiert.

Im vergangenen Jahr gingen Boy mit ihrer EP auf Tournee durch Deutschland, Österreich und die Schweiz und spielten neben Supports für befreundete Bands auch beim Eurosonic Festival in den Niederlanden. Während sie auf dieser Tour noch ausschließlich zu zweit spielten, werden Boy auf den Konzerten der Herbsttour von einer Reihe an Gastmusikern auf der Bühne begleitet.

 

Live sehen kann man Boy noch an folgenden Terminen im November, bevor das Duo eine Konzertpause bis Februar einlegt:

04.11.2011 Schlachthof, Wiesbaden

05.11.2011 Stadtgarten, Köln

06.11.2011 Knust, Hamburg

 

Boy – „Mutual Friends“ erscheint am 2. September 2011 bei Grönland/Rough Trade

 

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