Startseite » Death Cab for Cutie, Ringlokschuppen / Bielefeld

Death Cab for Cutie, Ringlokschuppen / Bielefeld

Bereits im Sommer tourten Death Cab for Cutie mit ihrem neuen Album Narrow Stairs im Gepäck für kurze Zeit durch Deutschland. Umso größer war die Überraschung als es hieß, dass sie 3 weitere Konzerte spielen würden: Berlin, München und Bielefeld. So verschlug es mich also am 24.11. mit großer Vorfreude nach Ostwestfalen, um das erste Mal eine meiner absoluten Lieblingsbands live zu sehen.

Nachdem die uninteressante Vorband Frightened Rabbit (klingen wie Train und Konsorten) die Bühne räumte, begann das Konzert um 21:30 Uhr mit Bixby Canyon Bridge. Bis zur offiziellen Begrüßung folgten noch drei weitere Lieder. Dann warf Ben ein knappes “Hey, we’re Death Cab for Cutie from Seattle. Thanks for coming.” in den Raum und begann direkt mit dem nächsten Lied. Insgesamt herrschte ein ziemlich ausgewogenes Verhältnis zwischen Songs der ’neuen‘ Narrow Stairs, sowie alten Songs wie Company Calls Epilogue und A Moviescript Ending und vielen Songs von Transatlanticism und Plans.

Die Stimmung im Publikum war so wie der Ruf, der den Ostwestfalen vorauseilt. Es war eine Masse aus Kopf-Nickern und Fuß-Wippern. Wenig Gejubel, verhaltenes Geklatsche. Allerdings möchte ich niemandem fehlenden Spaß unterstellen. Im Gegenteil, die ruhige Stimmung passte hervorragend zur Band, die selber nämlich auch eher einen netten Abend mit schöner Musik anzustreben schien als das pure Entertainment.

Explosive Stücke, wie Long Division mit seinem grandiosen treibenden Schlagzeug gingen hierbei etwas unter, doch die ruhigeren Stücke wie I will follow you into the dark, Grapevine Fires und New Year entwickelten dadurch eine besonders mitreißende Eigendynamik. Beinahe euphorisch reagierte das Publikum auf die ersten Klänge von I will possess your Heart.

Nach einer wortkargen Stunde, tauten Ben und Bassist Nick Harmer zur Zugabe kurzzeitig auf und rissen sogar kleine Witzchen, bevor sie mit den 4 letzten Liedern des Abends – Your Bruise, Title and Registration , Expo 86 und natürlich Transatlanticism – begannen, die einen gelungenen abschließenden Höhepunkt des Abends bildeten.

Zwischenzeitig hätte man sich sowohl von Seiten des Publikums als auch der Band etwas mehr Offenheit wünschen können, doch bei einer musikalisch so überzeugenden Band verzeiht man auch solche kleinen Schwachstellen gerne. Die erneute Nominierung für den Grammy haben sie sich auf jeden Fall verdient.

2 comments

  1. Shú says:

    … ich … direkt betroffener, weil in ostwestfalen lebender… führe ab heute strichliste über dich… für jedes klischee über ostwestfalen stubbse ich dir beim nächsten bielefeld konzert kräftig in deine sicherlich zauberhafte seite ;) =P

  2. somuchcloser says:

    ich kann ja nichts dafür, dass ihr ein wandelndes klischee wart :) außerdem darf ich das, ich bin sauerländer, über die sagt man auch keine wirklich netteren sachen…
    aber ok, danke für die ‚warnung‘ :)

Wir freuen uns über deinen Kommentar: