Nachdem Ikaria in den ersten beiden Studiotagebuch Einträgen noch damit beschäftigt waren, den Weg nach Schweden zu finden und sich mit ihrer neuen Bleibe anzufreunden, ging es am 21. Januar zum ersten Mal mit Mathias Oldén (Logh) ins Studio, wo das neue, zweite Album, von Ikaria aufgenommen werden soll. So war es:
21.01.2010:
Um nicht-ganz-pünktlich steht Mathias Oldén bei uns am heutigen Morgen auf der Matte, um uns aus unserem gemütlichen Haus heraus und in die Aerosol Grey Machine Studios hineinzulocken. Der Weg dorthin führt durch noch mehr Schnee und ist nicht nur Actionfilm (siehe gestern), sondern auch ein wenig Märchenbuch. Mathias schafft die Geheimdienstprüfung in seinem roten Sportwagen derweil mit Bravour und nutzt seine Agentenwende gleich mal zum zielsicheren Einparken vor der Studiohaustür.
Die ersten Minuten im Studio sind ein bisschen wie die Bescherung an Weihnachten oder die Eiersuche an Ostern, nur weniger schokoladig: Welchen Raum man auch betritt, überall warten noch mehr und noch bessere Instrumente, Verstärker, Spielereien und allerlei technisches Equipment auf uns. Im beeindruckenden Echoraum rufen wir erstmal laut: „Reich mir die Berge,ich will jodeln.“
Die Anfangseuphorie weicht der Zwei-Stunden-später-Euphorie und wir brauchen erstmal eine Weile, bis wir jeder unser Instrument, Verstärker und Zubehör gefunden haben. Am Nachmittag beginnen wir mit ersten Schlagzeug-Aufnahmen, gefolgt vom Bass und den Gitarren…und werden von einer marodierenden Katzenbande terrorisiert. Sie klauen unsere Pausenbrote und lesen uns alles weg. Nach der Lektüre von Honore de Balzac legen sie sich auf unsere technischen Geräte und tun so,als ob sie schlafen. Zu ihrem Glück kennt Mathias sie.
In den letzten Minuten vor seinem Aufbruch stößt Herr Oldén eine Diskussion über die Aufnahmephilosophie der kommenden Tage an, die wir bis in die späten Abendstunden – unterbrochen vom Spielen und Vorbereiten der Songs für den nächsten Morgen – fortsetzen.
Hier entlang zum Ikaria Studiotagebuch Eintrag 2.