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Im Gespräch mit The Ape

The Ape – Das sind Johann Scheerer und Sebastian Nagel, den meisten wohl noch als die Köpfe hinter dem inzwischen dahingeschiedenen Projekt Karamel bekannt. Nun haben sie sich nach dem Debüt, das Sebastian noch als Solo-Werk darbrachte, offiziell zusammengetan und veröffentlichen in den nächsten Tagen das zweite Album „Nothing But An Underapement“. Wir hatten einige Fragen und die beiden haben sich die Zeit genommen, uns diese zu beantworten!

Ihr seid jetzt zu zweit. Ursprünglich war The Ape Sebastians Solo-Werk und Johann hat mitgeholfen. Warum nun doch offiziell zusammen?

Johann: Nun ja, ‚mitgeholfen‘ ist natürlich der falsche Ausdruck. Aber dennoch ergibt es sich in kreativen Gemeinschaften wie dieser hier, dass sich die Aufgabenverteilung in beiderseitigem Einverständnis verlagert. Oder in kurz: The Ape hat nach etwas verlangt, was wir ihm nur in dieser Konstellation bieten konnten.
Sebastian: Wir haben die Arbeitsweise bei der neuen Platte eigentlich nicht grundlegend verändert… Ich bin mit Ideen, Musikfragmenten und mehr oder weniger kompletten Kompositionen ins Studio gekommen, wir haben uns über diese ausgetauscht und haben angefangen, gemeinsam an den Aufnahmen zu arbeiten. Ein weiterer Grund ist einfach auch, dass wir mit Karamel keine weiteren Platten aufnehmen werden und wir trotzdem die gemeinsame Arbeit weiterführen wollen. Außerdem wollten wir auf der neuen Platte mehr Gesang haben, was zur Folge hatte, das Johann mehr in den kreativen Entstehungsprozess der Kompositionen beteiligt war. Somit ist es nur logisch, dass wir das Projekt gemeinsam präsentieren.

Ganz in der Anfangszeit, 2006, hat Sebastian das Projekt unter dem Namen Audrey-H geführt. Gerüchte besagen, dass daraus aufgrund eines Tierbisses THE APE wurde. Was genau steckt dahinter?

Johann: Sebastian war ja einige Zeit im Ausland. Nach einem Anruf… Ach, ich bin diese Geschichte eigentlich leid. Steht ja auch in unserem Pressedings. Sebastian, willst du das nochmal plattwalzen, oder ist die Frage eh platt genug?! (Anm. d. Redaktion: Hier gibt es den besagten Pressetext, der die Geschichte zumindest andeutet)
Sebastian: Die Musik von The Ape ist simpel und intuitiv, die Kompositionen entstehen aus dem Moment heraus. Auch das ist ein Grund, warum wir uns für den Bandnamen The Ape entschieden haben!

Am 10.10.2010 erscheint euer neues, zweites Album „Nothing But An Underapement“. Es ist ja bekannt, dass ihr beide nicht unerheblich in anderen Projekten und im Studio eingespannt seid. Woher nehmt ihr all die Motivation für The Ape?

Sebastian: Die Motivation ist, aus abstrakten Ideen fertig aufgenommene Musik zu produzieren. Das betrifft uns beide, eine bestimmte Vorstellung umzusetzen und zu beobachten was daraus entsteht und am Ende dabei heraus kommt.
Johann: Ich denke gar nicht darüber nach, woher was kommt, was dann etwas beeinflusst. Fakt ist, dass ich Tag und Nacht in diesem Studio verbringe und, dass dabei Musik entsteht. Fakt ist ebenso, dass Sebastian Tag und Nacht in diesem Studio verbringt und dabei Musik entsteht. Manchmal begegnen wir einander ja auch in diesen ‚weitläufigen Korridoren’… Ganz im Ernst, du willst gar nicht wissen, wieviel wir noch in der Schublade liegen haben von anderen Projekten, die nur noch auf eine passende Gelegenheit warten…

Das Wort Understatement ist ja bekannt, aber was soll man sich unter einem Underapement vorstellen?

Johann: Eine Verballhornung. Entschuldige, aber das Wort drängte sich mir geradezu auf! Das Lied, in dem diese Zeile vorkommt, wirkt schlicht, ist aber tatsächlich bedeutungsschwanger. Ein Text über Leben und Tod. Dieses wird in dem Lied allerdings vereinfacht dargestellt – Hat aber deshalb, finde ich, sogar noch mehr Gewicht. Die Verballhornung versucht einen Umweg aufzuzeigen, den das Lied nicht geht.
Sebastian: Was die Texte dieser Platte angeht, haben alle Texte einen tieferen Sinn, der dem Zuhörer, aufgrund der Reduzierung auf Textfragmente, vielleicht offen bleibt. Was bei Karamel noch verschachtelt, verschwommen oder angedeutet wird, ist bei The Ape auf kurze Fragmente reduziert.

Ihr habt in den letzten Tagen auch am Video zur ersten Single „Dietic Treatment“ gedreht. Macht von den Fotos her, die ihr via Facebook gepostet habt, einen recht skurrilen Eindruck – Was genau ging dort ab?

Johann: Chrissie! Mensch! Das Lied heißt nicht „Dietic Treatment“, sondern „Dietetic Treatment“ und ist unsere erste Single. Das Videokonzept stammt von Sebastian und dem Regisseur des Videos. Es ist dem Song angemessen. Der Clou des Videos ist allerdings, dass man am Anfang das Ende nicht kennt. In sofern: Abwarten.

Und ihr werdet das Projekt auch live umsetzen, richtig? Bisher stehen ja nur wenige Termine, wann wird eine ausgiebigere Tour folgen?

Johann: Bisher haben wir nur vereinzelt gespielt, das stimmt. The Ape ist zu dritt auf der Bühne extrem anspruchsvoll umzusetzen. Das können wir, das erfordert aber Zeit, die wir nicht immer finden. Könnte sein, dass The Ape ein Studioprojekt bleibt, das wir nur auf die Bühne bringen, wenn es… ’spezielle Bedürfnisse‘ erfordern.
Sebastian: Was soll das den heißen? Klar werden wir live spielen, allerdings ist noch nicht klar, wann wir Zeit dafür haben werden. Wahrscheinlich erst im nächstem Jahr.

Alles klar… Vielen Dank für das Interview!

Sebastian: Dankeschön.
Johann: Chrissie, noch ein Bier?


Hier entlang zu unserem Interview mit Johann Scheerer aus 2009.
Review zur Clouds Hill 7″ Box inkl. The Ape.

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