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James – The Morning After The Night Before

James sind eine Institution, sind sie doch bereits seit den 80ern musikalisch tätig. 1982 in Manchester gegründet, starten sie kurz danach ihre Karriere, die sich aber erst in den 90ern mit den Erfolgsalben „Gold Mother“, „Seven“ und „Laid“ einstellt. Auf „The Morning After The Night Before“ erfinden sie sich nicht neu, sondern zeigen, dass Beständigkeit nichts ist, was zwangsläufig Staub ansetzt, sondern mit neuem Glanz ein altes Gefühl aufpolieren kann.

Der neueste musikalische Schachzug „The Morning After The Night Before“ schließt an das letzte Album „Hey Ma“ von 2008 an und beinhaltet zwei Minialben. Zum Einen das im April erschienene „The Night Before“, woran sich musikalisch und inhaltlich das im September veröffentlichte „The Morning After“ anschließt.

“The Night Before“ startet mit dem druckvollem „It’s Hot“, welches durch seine eingängige Melodien und wabernden Synthies besticht. Eine positive Stimmung durchzieht die Songs, lässt James nicht als alternde Band dastehen, obwohl sich ihre Mitglieder jenseits der vierzig bewegen. Sie haben sich nicht langweiligen Arrangements verschrieben, die aus tausend anderen Federn stammen könnten, sondern sind sich treu geblieben, ohne peinlich zu werden. Dass Songs wie „Crazy“, „Ten Below“ oder „Shine“ an Indie-Tanzabenden ausgiebig betanzt wird, ist durchaus vorstellbar und wünschenswert, leben diese doch von der Energie und ihren eingängigen Hooklines.

Eine Antwort auf diese Energie bietet die zweite EP „The Morning After“ mit ruhigeren und düstereren Stücken, die aber nicht minder ergreifend sind. Dabei werden sie von Pianoklängen bei „Dust Motes“ und von der Stimme Tim Booths getragen, die scheinbar über allem schwebt und „I forgive you“ singt. Und wieder diese Melodien, die James scheinbar noch nicht verlernt haben. Und so fühlt man sich wie bei einem alten Freund, den man schon lange kennt. Man hangelt sich von Stück zu Stück und merkt, dass man gebannt ist von den Klängen, dass man nicht weiterschaltenl, dass man bleiben will. Einzelne Songs herauszupicken wäre falsch, sind diese im Gesamten unglaublich stark. Beständigkeit kann etwas kostbares sein, wenn man die Leidenschaft nicht vergisst, die man für etwas aufbringt. Dies haben James geschafft, im Songwriting, in der musikalischen Umsetzung. Wunderbar ergänzen sich die zwei Minialben, ohne sie auseinanderzureißen und schaffen eine zeitlose Hoffnung. Zeitlos ist auch ihr mittlerweile 11. Studioalbum – gut, dass es solche Konstanten im Leben gibt!

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VÖ: „The Morning After The Night Before“ ist am 14.09.2010 auf Mercury / Universal erschiene.
Einzeln auch als EP „The Night Before“ und „The Morning After“ erhältlich.

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