Gestern, am 09. Oktober 2019, ging der KiWi Musikbibliothek-Podcast online. Dabei geht es nicht etwa um die Musikvorlieben der Neuseeländer oder um die literarischen Liebeserklärungen von Thees Uhlmann, Tino Hanekamp oder Sophie Passmann. Denn diese und andere Persönlichkeiten befragt der Kiepenheuer & Witsch Verlag zu ihrer Musikleidenschaft, Liebe zu Songs, Bands und Musikern.
Das Podcasting boomt – irgendwie macht jeder einen Podcast. Oft geht es um Sexualität („Beste Freundinnen“), True Crime und Wissen („Eine Stunde History“, „SWR2 Wissen“) – oder sie sind einfach nur lustig („Gästeliste Geisterbahn“, „Team Totale Zerstörung“, „Gemischtes Hack“). Aber in welchem Podcast geht es nur um die Liebe zur Musik? In diese Kerbe schlägt der KiWi Musikbibliothek-Podcast, der seit gestern auf Spotify, iTunes & Co. zu hören ist.
In fünf Folgen spricht Sabine Heinrich – die wir als WDR- und 1LIVE-Moderatorin kennen – mit Künstlern über ihre Lieblingskünstler. Es geht um Musikleidenschaft, Liebe zu Songs, Bands und Musikern sowie zum Wort. Dabei schwelgen nicht nur die Autoren und Autorinnen von Kiepenheuer & Witsch in Erinnerungen, sondern auch Sabine Heinrich, die sehr sympathisch durch die 20 bis 30 Minuten langen Folgen führt.
Doch das ist nicht alles: Der Podcast ist nur das Sahnehäubchen und wahrscheinlich dem eingangs erwähnten unumgänglichen Podcast-Trend geschuldet. Am Ende des Tages ist Kiepenheuer & Witsch nunmal ein Verlag und veröffentlicht nicht nur 20-30 Minuten lange, auditive Liebeserklärungen. Weil die schönste Liebesklärung immer noch ein Liebesbrief ist, erscheinen die KiWi Musikbliothek als Buchreihe. „In Buch gegossene Liebe“, nennt es Sabine Heinrich ganz zu recht.
KiWi Musikbibliothek: „In Buch gegossene Liebe“
Folge 1 mit KiWi-Verlegerin Kerstin Gleba über die KiWi Musikbibliothek. Die erste Folge startet mit einer Einführung: Kerstin Gleba, Verlegerin von Kiepenheuer und Witsch, spricht über die Idee des Podcasts – der ihr ein Herzensprojekt ist. „In Zeiten, in denen so viel Hass in die Welt gespült wird,“ sagt Gleba, „wollen wir Liebeserklärungen rausbringen!“ Dafür sprechen nicht nur Uhlmann, Hanekamp & Co. über ihre Lieblingskünstler, sondern auch die KiWi-Verlegerin – was nicht weniger spannend ist als die weiteren Ausgaben der KiWi-Musikbibliothek!
Folge 2 mit Anja Rützel über Take That. Man kann es nicht sagen: In der ersten Folge macht Anja Rützel reinen Tisch mit ihrer unübertroffenen Liebe zu Take That. 26 Minuten lang spricht die Journalistin über das Älterwerden der Take That-Mitglieder, irrsinnige Choreographien und Robbie William’s Dance Moves sowie die Sinnhaftigkeit der Take That-Lyrics. Wenn man weiß, dass Anja Rützel sonst Bowie, Pulp und Jarvis Cocker hört, ist die Folge umso spannender!
Folge 3 mit Thees Uhlmann über Die Toten Hosen. Dass man über 30 Jahre Musikgeschichte an den Toten Hosen erzählen kann, lernt man, wenn man die dritte Folge des Podcasts mit Thees Uhlmann hört. Auch er erzählt über sein erstes Konzert, von dem er noch genau weiß, wie es roch und dass es einige seiner Freunde im Krankenhaus ausklingen ließen – aber nicht mehr, von welcher Band es war. Vielleicht nicht nur eine Liebeserklärung an die Toten Hosen, sondern auch an den Punk!
Folge 4 mit Sophie Passmann über Frank Ocean. Frank Oceans „Blonde“ ist für Sophie Passmann das Album ihres Lebens. Überhaupt scheint Passmann das Ocean-Werk zu leben – nach dem Motto „Wenn man glücklich ist, versteht man die Musik. Wenn man traurig ist, erst den Songtext.“ Was das mit der Heilkraft der Musik auf sich hat, tut sich in dieser vierten Folge auf.
Folge 5 mit Tino Hanekamp über Nick Cave. Der letzte in der Runde ist Tino Hanekamp – der mittlerweile ja im tiefen Süden Mexikos lebt. Nach 15 Jahren bekommt er dort die zweite Gelegenheit seinen Lieblingskünstler Nick Cave zu treffen, zögert erst und tut es dann doch. In der fünften Folge spricht er über den Roadtrip, der ihn zu Nick Cave führte und seine Bewunderung für den Künstler, der über jeder Schreibblockade steht.
Die KiWi Musikbibliothek ist eine ganz wunderbare Idee, denn sie lässt Thees Uhlmann, Tino Hanekamp & Co. tun, was sie am besten können, wenn sie über ihre Musikleidenschaften und die Liebe zur Musik im Allgemeinen schreiben. Dabei rückt man nicht nur den Autoren und Autorinnen näher, sondern betrachtet auch die Bands, Musiker und Künstler, um die es geht mit anderen Augen. Ein bisschen fühlt man sich selbst inspiriert, seine eigene Liebeserklärung zu schreiben …
VÖ: Die KiWi Musikbibliothek erscheint am 10.10.2019 im Kiepenhauer & Witsch Verlag. Den Podcast gibt's überall zu hören, wo es Podcasts zu hören gibt - auch auf Spotify.