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Mr Brown auf NVA-Tour (Tourtagebuch/Teil 10&11&12)

Tag 9

Früh stehen wir in Kiel auf, denn heute ist ein besonderer Tag. Wir spielen in zwei Städten. Erste Station ist Bad Salzuflen bei Bielefeld, das es ja eigentlich gar nicht gibt… Jenni und Janka warten auf uns mit Kuchen und Sonnenschein um 12 Uhr Mittags, denn um 14 Uhr geht’s los. Eigentlich ist 14 Uhr ja etwas früh, aber wir haben den Gig noch reingequetscht. Das Zelt steht. Wir warten. Nur 20 Leute kommen, weil es eben doch etwas früh war, aber die Stimmung ist ausgelassen aufmüpfig. Echt schön, mal wieder bei euch gewesen zu sein.
Hanni drückt aufs Gas, denn wir sind spät dran nach Harburg. Dort angekommen ist die andere Band natürlich noch nicht da und die Techniker bauen auf. So ist es immer. Stress und dann doch wieder vergebens. Der Abend dauert endlos. Erschöpft vom Nachmittag warten wir, bis Heimfeld endlich ihr Set beenden. Für mein Empfinden erschreckend schwer klingen die meisten Songs. Ich hab Lust zu spielen.
Wir fangen an und die Bühne ist groß. Größer als unser ganzes Zelt. Der Sound wirkt sehr wolkig, was insbesondere Thomas zusetzt, dessen Gitarre auf der Bühne immer zu laut oder zu leise ist, aber so hört man wenigstens mal seinen Ton und den hat er entwickelt… Beim ersten Song Yeah reißt natürlich meine Saite und bremst mich kurz, aber dann geht’s los. Die Leute tanzen wunderschön und ich bin glücklich. Der Club ist riesig, wir erschöpft. Die Stimmung super und das Abbauen fällt schwer.
Noch in der Nacht fahren Thomas und ich nach hause und dort bleibt er auch am nächsten morgen, denn für die erste Tour reichen 9 Termine auch erstmal.

Tag 10
Gefühlt bin ich selten so früh aufgestanden. Wir müssen nach Garnbach. Basti begleitet uns nun und schießt sich ordentlich ab. Er meinte, er müsse das ja aufholen, was natürlich stimmt. Ben und Mateja (ob sie wirklich so geschrieben wird, weiß ich nicht) heißen uns willkommen. Das wird besonders heute. Als das Zelt aufgebaut ist wird es kalt. Den Winter hatte ich noch gar nicht erwartet, aber da ist er. Vor dem Heizlüfter kauern wir uns im Zelt. Langsam kommen die Leute. Manche sind knapp 70 manche 21 und tragen grün. ;-) Das Konzert beginnt ängstlich, denn ich möchte die Leute nicht sofort vor den Kopf stoßen. Also steigern wir die Lautstärke und das klappt. Irgendwann kommen dann auch die jüngeren Menschen und nach zwei Stunden hören wir auf. Mir ist schecht von der Anstrengung. Aber jetzt wird es noch mal nett, denn wir haben tolle Gespräche. Die Nacht hilft uns zu regenerieren.

Tag 11
Noch ein Tag und dann nach hause. Wir beenden die Tour in Neubrandenburg. Es ist Sonntag und die Zuschauerzahlen sind etwas geringer dafür ist die grüne Wiese diesmal ganz von Blättern bedeckt. Der Herbst zieht übers Land. Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr, sagt meine Mutter immer.
Das Konzert ist so intim, wie noch nie. Ich fühl mich schrecklich wohl in dieser tollen Band zu spielen. Überall sind Kameras, die uns filmen und wir spielen fast alle neuen Songs. :-)
Der Abschied von Henrik und und unserem Zelt ist natürlich etwas emotional. Hanni trinkt einen Liter Energy Shock und tritt aufs Gas. Ich wach zwischendurch manchmal auf und höre ihn singen. Welch eine Tour, welche eine Band.

3 comments

  1. mateja says:

    wahnsinn, der name ist tatsächlich korrekt.
    herrlich, die „grüne“ anspielung.

    es war ein fest mit euch.

  2. Herberge_Garnbach says:

    Jo, jetzt melden sich halt die knapp 70jährigen – ohne die es am Anfang ziemlich leer ausgesehen hätte. Und die alle,noch immer neugierig, zu Euch in’s Zelt gekommen sind.Weil die sich in Garnbach noch ein Bild machen und nicht pauschal urteilen… Und, Ihr werddet es nicht glauben – der Mehrheit hat es gut gefallen. Wir sind doch mit Rock’n Roll großgeworden. Da möchte man eben den Vergleich.
    Das die Jugend so spät ausgeschlafen hat liegt doch wohl im Trend.
    Witzig finde ich, daß der Grad großer Erschöpfung neuerdings mit „Wintersanfang“ definiert wird… Aber, ehrlich – es war sehr kalt. Und mein Vater sagte immer: Zieht Euch warm an, denn die Kälte greift den Darm an. Wenig poetisch, aber realistisch.
    Trotzdem, ich persönlich fand’s klasse und würde, wenn es sich ergibt, auch wieder hingehen. Auch, wenn ich nicht zur Zielgruppe zähle.

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