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Pool - "Snacks & Supplies"(Cover)

Pool – Snacks & Supplies

Pool - "Snacks & Supplies"(Cover)Noch so eine Band, die auf einer Liste der ungooglebarsten Band ganz weit oben stehen dürfte: POOL. Warum auch googlen, wenn man von mehr als dem jüngst erschienem Album „Snacks & Supplies“ der Hamburger erstmal nichts wissen muss.

Putzplan-Streitereien, Grundsätzdiskussionen mit Traubensaft bis in die frühen Morgenstunden, Sexgeräusche aus dem Zimmer des Mitbewohners während man für die nächste Prüfung lernen muss – das WG-Leben hält Vieles für sich, auch für David Stoltzenberg, Daniel Husten und Nils Hansen. Die drei Hamburger leben zusammen in einem Reihenhaus, was erstmal mehr nach Spießbürgertum klingt als nach studentischem WG-Chaos, wäre nicht ihr Wohnzimmer zu einem Studio umfunktioniert, wären nicht David, Daniel und Nils POOL.

 

Pool Promo "Snacks & Supplies"

Noch nie gehört? Wissenslücke, ganz klar, denn POOL haben bereits einiges auf ihrer Kappe: bespielten große Hallen als Support von The 1975, Digitalism oder Gold Panda, nennen bereits zwei EPs – „Game Over“ (2012) und „Hold On“ (2014) – mit Remixen von Solomun, Aeroplane und Stimming ihr Eigen, waren auf dem Melt!, dem Reeperbahnfestival, sogar auf der Fusion zu sehen und durften nicht zuletzt ihren Song „Harm“ die offizielle Berlin-Festival-Hymne 2013 nennen.

Ganz klar ist auch, dass das an dem Wundertüten-Sound der Band liegt, die mal was von 80er Jahre Disco („Love Dyslexia„), mal was von gefällig-tanzbarem Gitarren-Indie („Harm„), mal was von innovativem Synthie („Your Depression„) hat.

Die erste Platte erblickte nun am 24. April via Rykodisc / Warner das Licht er Welt. Eine Hausgeburt, denn „Snacks & Supplies“ entstand im gemeinsamen, zum Studio umfunktionierten Wohnzimmer der Band. Und es spricht auch schon die ersten Worte: „Just you and me, as good as it can be“, denn „State Of Mind“ erscheint als erste Singleauskopplung. Ein Tatort-spannendes Video darf freilich auch nicht fehlen:


Die Musik, die Pool machen, klingt so wie der denkbar lässigste Typ aussieht, der nach Feierabend im Anzug am Strand entlang spaziert, mit dem Sakko, das ihm eine Nummer zu groß ist, über die Schulter geschwungen. Nichts fügt sich da besser als Hintergrundmusik ein als das Zusammen der legeren Stimme des Sängers Nils, der wie in „Long Island Ice Tea“ beiläufig feststellt „Let’s get us out of what we used to be. Get out of all we have to be. Let’s just break away. Come away with me”, das lässige Getrommel von Schlagzeuger Daniel und das leichtfüßige Bassspiel Davids.

Am Ende reißt es einem vom WG-Küchentisch hoch – mit den Freunden für einen Kurztrip ans Meer, im nächstgelegenen See nackt baden, auf offener Straße im Regen tanzen– was auch immer, aber immer mit dem locker-lässige POOL-Sound als Snacks und Supplies mit dabei. Die sich bei allem Optimismus nicht vor Grenzen der Musikrichtungen sträubende Platte „Snacks & Supplies“ nämlich lässt auch uns etwas mutiger werden.


„Snacks & Supplies“ erschien am 24. April 2015 via Rykodisc / Warner.
Foto: Pascal Bünning

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