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Turbostaat – Schwan

Nach dem phänomenalen Überflieger „Flamingo“ war ich gespannt, ob Turbostaat mit „Schwan“ diesen Klassiker noch toppen können. Immerhin haben sie ihren Sound beibehalten: melancholischer Deutsch-Punk mit vielen netten Gitarren-Harmonien und bizarren Texten.
Ein Vergleich fällt mir schwer, aber vielleicht sagt dem einen oder anderen das Label Schiffen/Rookie Records etwas, bei denen ja auch Kult-Bands wie Oma Hans und Dackelblut unter Vetrag sind. Die fünf Jungs aus Flensburg zeigen auf „Schwan“, dass sie nach „Flamingo“ noch lange nicht am Ende ihrer Ideen sind. Auf ihrem neuen Output hauen sie wieder eine Granate nach der anderen raus, so z.B. bei „Die Stulle nach dem Schiss“ und „Monstermutter“. Das Besondere bei Turbostaat sind nicht nur die merkwürdigen Songtitel oder der herrlich frustriert klingende Gesang, sondern die Gitarren, die wie bei Turbostaat üblich, massig schöne Melodien hervorzaubern. Wem Bands wie Muff Potter oder Tomte zu brav sind, etwas mehr Energie, Emo und Punk in den Schädel geblasen bekommen möchte und endlich mal ne CD im Schrank stehen haben will, die nicht wie der verdammte Rest klingt, der notiert sich flink den Namen Turbostaat. Da „Schwan“ auch noch sehr gut aufgemacht ist, sind hier die 15 Öcken für die CD auf jeden Fall gut investiert. 12 geniale Rock-Hymnen aus Schleswig-Holstein (irgendwer hat die Musik einmal mit Küsten-Style beschrieben), die so frisch sind wie die Meeresluft. Ach ja, der Vergleich zu „Flamingo“, welches Album denn nun besser ist. Klares unentschieden, deswegen gleich beide Pladden kaufen. Ein Geheimtipp, der bisher bei nur wenigen Gehör gefunden hat. Turbostaat wollen ihren Insider-Status vielleicht nicht ablegen, aber bei so guter Musik, sollte etwas mehr Aufmerksamkeit drin sein. Turbostaat brauchen sich auf jeden Fall nicht vor anderen heimischen Gitarren-Bands zu verstecken. Ab dafür!

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