Nach einer kurzen Sommerpause versorgen wir euch heute mit der zehnten Ausgabe des Mainstage Umsonstladens. Im Mittelpunkt stehen dieses Mal amerikanische Szenegrößen und Newcomer sowie unsere skandinavischen Freunde, die mit neuestem Material aus den Studios von Oslo bis Kopenhagen vertreten sind.
Why? – The Blackest Purse
Es war eine der Überraschungen des letzten Jahres: Why?, ein Musikerkollektiv aus Kalifornien, das auf dem Album „The Hollows“ munter mit verschiedensten Stilrichtungen experimentierte. Zwischen Indierock und Hip-Hop entstanden dort ziemlich abgefahrene Klangcollagen, getragen vom Sprechgesang des Sängers Yoni Wolf. Die hintergründigen Texte gaben dem Ganzen die letzte Rundung. Der erste Song vom Nachfolger „Eskimo Snow“ nennt sich „The Blackest Purse“ und stürmt den beschrittenen Weg weiter voran, nur diesmal mit mehr Piano.
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Yo La Tengo – Here To Fall
Eine Band, die bereits seit 1984 im Geschäft ist und seitdem 14 Alben veröffentlicht hat, muss eine besondere Aura besitzen, die ihr gesamtes Schaffen einhüllt. Yo La Tengo aus Hoboken, New Jersey stehen für unaffektierten Indierock, teilweise mit loungiger Note. Das neue, fünfzehnte Album „Popular Songs“ erscheint im September und bewegt sich weiter in diesen Gefilden. „Here To Fall“ klingt abgeklärt, spinnt aber trotzdem den Hörer mit seinen fieberhaften melodischen Tänzeleien ein. Und lässt ihn nicht mehr los. Ideale Musik für einen farbenprächtigen Sonnenuntergang am Ufer eines Sees.
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Julian Plenti – Games For Days
Unter dem Pseudonym Julian Plenti veröffentlicht der Interpol-Sänger Paul Banks sein erstes Soloalbum mit dem seltsamen Titel „Julian Plenti is…Skyscraper“. Wer jetzt ein stilistisches Freistilschwimmen fernab von dem Schaffen von Interpol erwartet, wird enttäuscht sein. Für alle, die die New Yorker nicht zu ihrer Lieblingsband erhoben haben, könnte „Games For Days“ glatt als die neue Interpol-Single durchgehen, nur die Gitarren erinnern teilweise eher an Placebo. Das macht den Song allerdings nicht weniger überzeugend.
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Port O‘ Brien – Sour Milk / Salt Water
Und wieder eine Band aus San Francisco, die sich den Genres Folk und Indie verschrieben hat, möchte man beim ersten Hören von Port O‘ Brien meinen. Aber halt, die Exilanten kommen ursprünglich aus Alaska. Davon erzählt ihre Musik; vom rauen (Zusammen-)Leben inmitten urgewaltiger Natur. Weniger experimentell als ihre Quasi-Nachbarn Portugal. The Man angehaucht, überzeugt „Sour Milk / Salt Water“ vom Ende September erscheinenden Album „Threadbare“ mit wärmender Atmosphäre und leidenschaftlichem Gesang. Nichts für heiße, sonnige Sommertage, die Auftritte der Band auf dem Haldern-Pop und dem Highfield-Festival darf man aber trotzdem mit Spannung erwarten.
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The Raveonettes – Suicide
Ein luftiger Hauch von Refrain, fertig ist der ganze Song. Nach diesem Prinzip funktioniert „Suicide“ vom neuen Album des dänischen Duos The Raveonettes, das sich „In & Out Of Control“ nennt und am 6. Oktober erscheint. Manchmal reicht ein guter Refrain auch aus, um ein Lied in bisweilen ungeahnte Höhen zu hieven. „Suicide“ ist eines dieser Lieder.
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Sondre Lerche – Good Luck
Aus Norwegen kommt der letzte Beitrag für diese Woche. Sondre Lerche, hinter diesem mysteriösen Namen verbirgt sich der gleichnamige Songwriter, der bereits seit geraumer Zeit in seinem Heimatland für Furore sorgt. Dank dem Song „Good Luck“ versteht man auch sofort warum. Großartiger, lupenreiner Pop, der sich in ein irrwitziges Violinen-Crescendo steigert. Definitiv ein Highlight und der Beweis, dass es immer noch Massen an Künstlern gibt, die hierzulande so gut wie gar nicht bekannt sind, es aber so was von verdient hätten.
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