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Hurricane 2010 – Ein Vorbericht

Im vergangenen Jahr entsprachen Programm und Wetter dem naturgewaltigen Titel des Hurricane. Bereits am ersten Festivaltag, vor dem musikalischen Beginn der Veranstaltung, flogen den Besuchern ihre teils waghalsigen Konstruktionen auf den zahlreichen Zeltarealen um die Ohren. Ein Umstand, auf den der Festivalgänger der diesjährigen Ausgabe sicherlich verzichten kann. So unbeständig sich das Wetter alljährlich präsentiert, desto zuverlässiger vermögen es die Organisatoren große Namen der internationalen Musikszene in die niedersächsische Provinz zu locken.

Wo 2009 Franz Ferdinand, Johnossi, Nine Inch Nails und gar die Elektro-Pioniere von Kraftwerk das Scheeßeler Publikum verzückten, werden vom 18.-20. Juni 2010 unter anderem Großkaliber wie The Strokes und The Prodigy auf den nunmehr vier Bühnen des zweitgrößten deutschen Festivals zu sehen sein. Neben den musikalischen Schwergewichten bietet das Hurricane wie üblich auch dem aufstrebenden Nachwuchs eine Gelegenheit die Gunst eines größeren Publikums zu gewinnen. Die isländischen Elektroniker von FM Belfast könnten von diesem Ansatz genau so provitieren, wie es der britische Songschreiber Charlie Winston sicherlich tun dürfte. Wobei der charismatische Engländer spätestens seit der in Radio-Rotation befindlichen Single „Hobo“ weit mehr als ein schlichter Geheimtipp ist. Dem Stil des Engländers eindeutig artverwand ist die Musik des Akustik-Veteranen und bekennenden Surfers Jack Johnson, der mit neumen Material und frischem Tonträger an den Eichenring kommt.

Etwas rauhere Töne schlagen die Kanadier von Billy Talent an, die im regelmäßigen Wechsel das Hurricane- sowie das Rock am Ring-Festival beglücken. Dem gemäß sind auch wieder die berliner Beatsteaks mit von der Partie. Auch Mando Diao werden nicht zum ersten Mal in Scheeßel gastieren.

Für die Freunde der progressiven Musik konnten Porcupine Tree, gleichermaßen Vorreiter und Szenegröße, gewonnen werden. Ebenfalls experimentell-fortschrittlich kommen die New Yorker vom LCD Soundsystem daher.

Neben einer Reihe deutscher Bands –Jennifer Rostock, Element Of Crime, Donots, Deichkind und Revolverheld– ist auch wieder eine Gruppe im Programm vertreten, die sich wie keine zweite mit diesem Festival identifiziert: Madsen. Das um die Madsen-Brüder formierte und nach dem Ausscheiden von Keyboarder Folli auf ein Quartett dezimierte Kollektiv gilt zu Recht als Lokalmatador. Mehrmals besuchten die Wendländer das Hurricane als Zuschauer.

Wie eh und je birgt die Auswahl der Künstler für facettenreiche Qualität. Apropos Facettenreichtum. Selbstverständlich stehen die Organisatoren neben stilsicheren Buchungen auch für Innovation bezüglich der Infrastruktur. Dem nach wird es diesjährig erstmals eine vierte Bühne geben. Auf der sogenannten „White Stage“ werden ausschließlich elektronische Bands den „Electric Circle“ formieren. Unter anderem sind Mr.Oizo mit dabei, ebenso wie die deutschen Vertreter von Frittenbude und Bratze. Ein Novum, welches sicherlich positiv vom gemeinen Festivalbesucher aufgefasst und dem entsprechend angenommen werden dürfte.

Vorab darf also bereits resümiert werden, dass von Rock über Electro bis hin zur Populärmusik wieder so ziemlich jedes Genre, das sich grob unter dem Modebegriff „Indie“ firmieren lässt, zur Genüge abgedeckt sein dürfte. Jetzt heißt es nur noch auf gutes Wetter zu hoffen.

Tickets für das Hurricane gibt es zu 120,00 Euro via hurricane.de. Dort findet Ihr ebenfalls Informationen zur Anreise, das komplette Line-Up sowie den bereits fixierten Spielplan.

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